Kreisgruppe Südpfalz

Detektivarbeit im Wald und auf der Streuobstwiese

Auch 2021 begibt sich die BUND Kreisgruppe Südpfalz wieder auf die Spurensuche nach dem Gartenschläfer

 (BUND, Julia Dreyer)

Zwischen den Zweigen von Weinrebe und Apfelbaum sind wieder schwarze, zylinderförmige Objekte aufgetaucht. Es handelt sich um sogenannte „Spurentunnel“, ein Citizen Science Artenschutzprojekt des BUND. Drei Spurtunnel-Strecken wurden in den letzten Tagen in der Südpfalz errichtet - am Wildkatzen-Wanderkorridor bei Oberotterbach, bei Gleisweiler und gemeinsam mit dem Naturschutzverband Südpfalz auf Streuobstwiesen zwischen Essingen und Hochstadt. Aber keine Sorge, die Spurentunnel sind keine Fallen.

 

In der Röhre liegt ein Holzbrettchen, auf dem ein Papierstreifen befestigt ist. Vor dem Papier wurde eine „Tinte“ aus Pflanzenöl und Aktivkohle aufgetragen. Die Idee dahinter: Wenn ein kleines Tier durch die Röhre läuft, nimmt es mit den Pfoten die dunkle Farbe auf und hinterlässt dabei eindeutige Fußspuren. Aufgehängt wurden die insgesamt 75 Spurentunnel von Freiwilligen der BUND Kreisgruppe Südpfalz und des N-VS unter der fachkundigen Anleitung von Ines Leonhardt, der Projektleiterin vom Landesverband des BUND in Rheinland-Pfalz. Bis zum Herbst, wenn der Gartenschläfer seinen Winterschlaf antritt, werden die Papierstreifen alle zwei Wochen ausgewechselt und die Spuren analysiert. Wir sind schon gespannt!

Warum es in der Südpfalz bisher kaum Sichtungen gab, ist den Experten ein Rätsel. Wir bedanken uns bei allen freiwilligen Helfern, die die Spurtunnel auch in diesem Jahr betreuen. 

„Was hängt dann do im Wingert?“

Die Südpfalz bekommt ihre erste Spurentunnel-Strecke

 (Ines Leonhardt, BUND)

Das könnten sich Spaziergängerinnen und Naturgucker, die bei unserem Wildkatzen-Wanderkorridor in der Nähe von Oberotterbach unterwegs sind, seit einigen Tagen wundern. Zwischen den Zweigen von Weinrebe und Apfelbaum sind schwarze, zylinderförmige Objekte aufgetaucht. Es handelt sich um sogenannte „Spurentunnel“, die den ersten wissenschaftlichen Nachweis des Gartenschläfers bei uns in der Südpfalz liefern sollen. Aber keine Sorge, die Spurentunnel sind keine Fallen.

 

In der Röhre liegt ein Holzbrettchen, auf dem ein Papierstreifen befestigt ist. Vor dem Papier wurde eine „Tinte“ aus Pfanzenöl und Aktivkohle aufgetragen. Die Idee dahinter: Wenn ein kleines Tier durch die Röhre läuft, nimmt es mit den Pfoten die dunkle Farbe auf und hinterlässt dabei eindeutige Fußspuren. Aufgehängt wurden die insgesamt 25 Spurentunnel von Freiwilligen der BUND Kreisgruppe Südpfalz unter der fachkundigen Anleitung von Ines Leonhardt, der Projektleiterin vom Landesverband des BUND in Rheinland-Pfalz. Bis zum Herbst, wenn der Gartenschläfer seinen Winterschlaf antritt, werden die Papierstreifen alle zwei Wochen ausgewechselt und die Spuren analysiert. Wir sind schon gespannt!

Der nachtaktive Gartenschläfer (Eliomys quercinus) gehört zu den Bilchen und ist gut an seiner „Zorro-Maske“ und seinem in einer weißen Quaste endenden Schwanz zu erkennen. Nur in den warmen Monaten des Jahres ist das kleine Nagetier aktiv. Als Kulturfolger des Menschen sind Gartenschläfer auch in Gärten, Weinbergen und auf Streuobstwiesen zu finden. In manchen Regionen Deutschlands ist er ausgestorben, auch europaweit gehen seine Bestände dramatisch zurück. Die ungeklärten Bestandsrückgänge und die Vielfalt seiner Lebensräume machen ihn zu einem wichtigen Symbol für die biologische Vielfalt in Deutschland. Grund genug für den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), sich für seine Erforschung und seinen Schutz im Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ zusammen mit der Justus Liebig Universität Gießen und der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung einzusetzen. Mit Unterstützung von freiwilligen Helfern und standardisierten Untersuchungen soll dem Ausmaß und den Ursachen des Rückgangs auf die Spur gekommen werden. Beobachtungen können auf der Homepage www.gartenschlaefer.de gemeldet werden, ebenso tot aufgefundene Tiere.

Warum es in der Südpfalz bisher kaum Sichtungen gab, ist den Experten ein Rätsel. Deshalb ruft der BUND interessierte Südpfälzerinnen und Südpfälzer dringend dazu auf, Beobachtungen in ihren Gärten oder auf ihren Grundstücken zu melden.

Manchmal ist es einfacher einen Gartenschläfer zu hören, als ihn im Dunkeln zu Gesicht zu bekommen. Ganz typisch sind die Geräusche, die Gartenschläfer machen, wenn sie miteinander kommunizieren. Das Pfeifen, Murmeln und Quieken ist im Sommerhalbjahr nachts in manchem Garten zu hören. Die typischen Geräusche des Gartenschläfers zum Nachhören: www.gartenschlaefer.de/geraeusche. Da heimisches Obst ganz oben auf dem Speiseplan der Gartenschläfer steht, finden sich immer wieder typische Fraßspuren in Apfel & Co. Auch an Schneckenhäusern kann man spezifische Fraßspuren erkennen.

P R E S S E I N F O R M A T I O N

Gartenschläfer in der Südpfalz – verzweifelt gesucht!

Quelle: Jiří Bohdal

Wo versteckt sich der Gartenschläfer?

Der nachtaktive Gartenschläfer (Eliomys quercinus) gehört zu den Bilchen und ist gut an seiner „Zorro-Maske“ und seinem in einer weißen Quaste endenden Schwanz zu erkennen. Nur in den warmen Monaten des Jahres ist das kleine Nagetier aktiv, denn es hält Winterschlaf. Als Kulturfolger des Menschen sind Gartenschläfer auch in Gärten, Weinbergen und auf Streuobstwiesen zu finden. In Rheinland-Pfalz sind die Bestände stellenweise recht groß. In anderen Regionen Deutschlands ist er hingegen ausgestorben. Auch europaweit gehen seine Bestände dramatisch zurück. Die ungeklärten Bestandsrückgänge und die Vielfalt seiner Lebensräume machen ihn zu einem wichtigen Symbol für die biologische Vielfalt in Deutschland. Grund genug für den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), sich für seine Erforschung und seinen Schutz im Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ zusammen mit der Justus Liebig Universität Gießen und der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung einzusetzen. Mit Unterstützung von freiwilligen Helfern und standardisierten Untersuchungen soll dem Ausmaß und den Ursachen des Rückgangs auf die Spur gekommen werden. Beobachtungen können auf der Homepage www.gartenschlaefer.de gemeldet werden, ebenso tot aufgefundene Tiere.

Warum es in der Südpfalz bisher kaum Sichtungen gab, ist den Experten ein Rätsel. Deshalb ruft der BUND interessierte Südpfälzerinnen und Südpfälzer dringend dazu auf, Beobachtungen in ihren Gärten oder auf ihren Grundstücken zu melden.

Manchmal ist es einfacher einen Gartenschläfer zu hören, als ihn im Dunkeln zu Gesicht zu bekommen. Ganz typisch sind die Geräusche, die Gartenschläfer machen, wenn sie miteinander kommunizieren. Das Pfeifen, Murmeln und Quieken ist im Sommerhalbjahr nachts in manchem Garten zu hören. Die typischen Geräusche des Gartenschläfers zum Nachhören: www.gartenschlaefer.de/geraeusche. Da heimisches Obst ganz oben auf dem Speiseplan der Gartenschläfer steht, finden sich immer wieder typische Fraßspuren in Apfel & Co. Auch an Schneckenhäusern kann man spezifische Fraßspuren erkennen.

Gartenschläfer stehen unter besonderem Schutz. Der BUND gibt Tipps, wie man der gefährdeten Schlafmaus helfen kann: Je naturnaher ein Garten gestaltet ist, desto eher ist er auch für Gartenschläfer ein Paradies. Einheimische Hecken, Kletterpflanzen und Staudenbeete sind gedeckte Tafeln für den Bilch. Dort findet der kleine Allesfresser sowohl Insekten und Schnecken als auch Früchte und Samen. Ein alter Bestand von Obstbäumen, wie etwa auf Streuobstwiesen, ist besonders wertvoll. Regentonnen sollten abgedeckt werden, um zu vermeiden, dass Gartenschläfer und andere Tiere ertrinken. Auf Pestizide und Rattengift in Gärten sollte verzichtet werden.

Das Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ wurde am 14. Mai 2020 als „Projekt der UN-Dekade für Biologische Vielfalt“ ausgezeichnet. Die Jury lobt besonders, wie die Öffentlichkeit durch Medienarbeit sowie durch zahlreiche Mitmachangebote für diese kleine Tierart mitgenommen wird. Gefördert wird das Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums und in Rheinland-Pfalz durch die Stiftung Natur und Umwelt aus Mitteln der Glücksspirale.

 

Weitere Informationen zum Projekt in Rheinland-Pfalz:

BUND Rheinland-Pfalz: www.bund-rlp.de/gartenschlaefer

BUND Kreisgruppe Südpfalz: suedpfalz@bund-rlp.de